Samstag, 13. September 2008

I Hear You Knocking

The Strangers - Fantasy Filmfest 2008 (5/5)

Zunächst einmal: der Film funktioniert. Ich bin einige Male ziemlich erschrocken, und das passiert mir bei dieser Art Film nicht mehr so wahnsinnig häufig. Nur wird dieser sicherlich gewünschte Effekt nicht durch, wie im Programmheftchen versprochen, „abgründig leisen Horror“ erreicht. Wenn The Strangers eines nicht ist, dann leise. Es geht zwar beschaulich los, doch sobald die Bedrohung beginnt, sind es vor allem laute, aufdringliche Soundeffekte, die einen im Kinositz zusammenzucken lassen. Wenn eine einminütige Stille von einem übertrieben Lauten Klopfen unterbrochen wird, dann hat das bei mir denselben Effekt, wie wenn jemand eine Papiertüte neben meinem Ohr unerwartet zum Platzen bringt. Eine große Kunst ist das nicht.
Und genau das ist der größte Schwachpunkt des Films: er ist ein bis ins Letzte kalkuliertes Produkt. Bekannte Versatzstücke der einschlägigen Vorbilder von Halloween bis Scream, wie Maske, Wandschrank und Personen, die aus dem Nichts auftauchen, werden ausgiebig verwurstet. Gleichzeitig verhält sich das bedrohte Pärchen – auch das ein Klischee des Genres – komplett irrational, ja fast schon idiotisch.
So konnte ich The Strangers durchaus etwas abgewinnen, aber bereits kurz nach dem Abspann beschlich mich das Gefühl, hier einer harmlosen Geisterbahnfahrt aufgesessen zu sein, der die verstörende Nachhaltigkeit eines Films wie Ils (der Vergleich ist unvermeidlich) fehlt.



Aber wenn ich ehrlich bin, fand ich Liv Tyler hier besser:



Und für alle, die noch so weit kommen: die bessere Variante des Themas, der französsiche Film "Ils"

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