Montag, 28. Dezember 2009

Jahrescharts 2009

Musik

Songs
Lieblinge ´09
01 Jochen Distelmeyer: Wohin mit dem Hass?
02 autokratz: Always More
03 Zoot Woman: Memory
04 Miike Snow: In Search Of
05 The Whitest Boy Alive: 1517
06 The Rakes: 1989
07 Art Brut: Demons Out
08 Christophe Willem: Plus que tout
09 Benjamin Biolay: Padam
10 Indochine: Le lac
11 The Whip: Divebomb
12 Jeans Team: Cocktailständer
13 Phoenix: Lasso
14 Tahiti 80: 24/7 Boys
15 Sporto Kantès: Liquid
16 Polar: Assez pour nous
17 Kissogram: The Deserter
18 Ghinzu: Take It Easy
19 Bonaparte: Anti Anti
20 Mediengruppe Telekommander: Einer muss in Führung gehen
21 Tele: Die Zeiten ändern sich

Lieblinge 2009 Bonus
01 Moist: ...I Am (Red Snapper Mix)
02 The Juan McLean Experience: One Day
03 The Faint: Get Seduced
04 Junior Boys: In The Morning
05 The Whitest Boy Alive: Timebomb
06 Die Sterne: Nach fest kommt lose
07 Ladytron: Sugar
08 Hadouken!: That Boy, That Girl
09 autokratz: Swastika Eyes
10 Mickey 3D: Méfie-toi, l’escargot
11 Sophia: Something
12 Editors: Papillon
13 M: Le roi des ombres
14 The Do: Stay (Just A Little Bit More)
15 Benjamin Biolay: La superbe
16 Phoenix: 1901
17 Helmut Fritz: Ca m’enerve
18 Olli Schulz: So lange einsam
19 Chromeo: Bonafide Lovin’

Herausragende Alben:
Miike Snow: Miike Snow
The Whitest Boy Alive: Rules
Tele: Jedes Tier
Benjamin Biolay: La Superbe
Indochine: La République des Méteors (nach längerer Gewöhnungsphase & dank Konzert)

Gute Alben:
Art Brut: vs. Satan
Olli Schulz: Es brennt so schön
Jochen Distelmeyer: Heavy
Sport Kantès: 3 At Last
Bonaparte: Too Much
The Rakes: Klang
Editors: In This Light And On This Evening

Peinliches Lieblingsalbum :
The Whip: X-Marks Destination

Enttäuschende Alben:
Sophia: There Are No Goodbyes
Phoenix: Wolfgang Amadeus Phoenix


Konzerte:

Exzellente Konzerte:
The Whitest Boy Alive (Melt)
Tele (Frankfurt & Phonopop)
Indochine (Strasbourg)
Jochen Distelmeyer (Heidelberg)
The Rakes (Darmstadt)
Klaxons (Melt)
The Notwist (Mannheim)
Autokratz (Strasbourg)
Sven van Thom (Karlsruhe & Weinheim)
Kakkmaddafakka (Melt)

Gute Konzerte:
Olli Schulz (Karlsruhe & Heidleberg)
Die Sterne (Phonopop)
Oasis (Melt)
Sophia (Frankfurt)
Kissogram (Heidelberg & Phonopop)
Travis (Melt)
Miike Snow (Melt)
Kasabian (Melt)
The Whip (Karlsruhe)
Tahiti 80 (Strasbourg)
Stoppok (Darmtadt)
Strereo MCs (Frankfurt)
Phoenix (Mannheim)

Enttäuschend:
Bloc Party (Melt)
Röyksopp (Melt)
Art Brut (Köln)
Passion Pit (Melt)
The Kills (Frankfurt)
Bonaparte (Phonopop)


Film

Exzellente Filme:
Der Knochenmann
So glücklich war ich noch nie
Das weiße Band
Thirst - Durst
Revanche
Alle anderen
Zeiten des Aufruhrs
El Dorado
Love Exposure
Drag Me To Hell

Gute Filme:
Stilles Chaos
It’s A Free World
Orphan
Inglorious Basterds
Public Enemy No. 1
Jerichow
Gran Torino
Away We Go

FFF-Höhepunkte:
Pontypool
Deliver us from Evil
OSS 117 – Lost in Rio
Red Cliff
Moon
Newsmakers
Bronson

DVD-Entdeckungen:
24 Hour Party People
Slumming
Dead Man’s Shoes
The Wicker Man
Vinyan
Lord of War
Code 46


Bücher

Exzellente Bücher:
Alex Capus: Reisen im Licht der Sterne
Martin Suter: Der letzte Weynfeldt
Per Olov Enquist: Der Besuch des Leibarztes
Askold Melnyczuk: Mindestens tausend Verwandte
J.M. Coetzee: Schande

Gute Bücher:
Sven Regener: Der kleine Bruder
Oliver Maria Schmitt: Anarchoschnitzel riefen sie
Jan Böttcher: Geld oder Leben

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Cold War Kids

Tom Rob Smith: Child 44

Sechs Seiten Kritikerlob zu Beginn der Taschenbuchausgabe sind selbst für britische Verhältnisse viel. Ist Tom Rob Smith also der neue John Le Carré oder Martin Cruz-Smith? Da ich von beiden nie etwas gelesen habe, kann ich diese Frage nicht beantworten.
Aber auf jeden Fall ist Child 44 ein Hype-Buch. Ein Buch für – sorry, lieber Nachbar meines Freundes Ralf, der du mir das Buch empfohlen hast – ein Buch für Leute, die im Jahr drei Bücher lesen. Dabei ist der Roman natürlich nicht schlecht. Er hält als Thriller über 470 Seiten das Interesse wach und der historische Hintergrund verschafft einer an sich bekannten Serienkiller-Geschichte einen zusätzlichen Reiz. Nur schielt der Thriller schon arg auf die anstehende Big-Budget-Verfilmung von Ridley Scott, wenn immer wieder filmreife, aber auch leider allzubekannte Suspense-Versatzstücke (Flucht im letzten Moment, Verrat durch scheinbare Freunde, Verfolgungsjagden, usw.) in die Handlung eingebaut werden. Diese verläuft zudem absolut geradlinig und überfordert auch den Gelegenheitsleser nicht. Die Überraschungen und Cliffhanger sind oft erahnbar und spannen sich nicht über einen allzugroßen Bogen, so dass ein Leser im Buch, trotz dessen Länge, nie den Überblick verliert.
Was die politisch-historische Ebene betrifft, hat Smith sicherlich gut recherchiert. Nur leider setzt er im Dienste seiner Thriller-Geschichte natürlich auf das Grelle und Reißerische. Zu Beginn des Buches verhungern Menschen in den 30ern in der Ukraine, die eigentliche Handlung spielt dann in der Sowjetunion Stalins, in der die Repräsentanten der Macht einfach alle nur abgrundtief böse sind. Sie werden von irrationelem Hass auf den erfolgreichen Kollegen bzw. von Geilheit auf dessen Frau getrieben. Mit diesen Extremen leistet sich Smith allerdings einen Bärendienst, denn je mehr plakative, böse Sowjetmenschen er aus den Reihen des Geheimdienstes auftauchen lässt, desto unglaubwürdiger erscheint seine Hauptfigur, die zu Beginn an das Gute des kommunistischen Systems glaubt und der erst nach und nach die Augen geöffnet werden. Spätestens auf der Hälfte des Buches fragt man sich dann, wie doof Officer Leo Demidov eigentlich sein muss, dass er all die Korruption, Gier und Schlechtigkeit um ihn herum nicht schon vorher bemerkt hat.
Nein, Smith ist mit Child 44 noch kein Buch gelungen, das das Zeug zum Klassiker hat. Der komerzielle Erfolg sei ihm dennoch gegönnt, denn gute Unterhaltung ist Child 44 trotz alledem. Daher: Erwartungen runter und die ersten sechs Seiten zügig überblättern.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Da sind wir Helden

The Rakes beehren Pontypool, West-Germany

Ja, ja, ja! So muss das sein. Eine Stunde spielen und gerade mal eine Zugabe hinterher. Die Kommunikation mit dem Publikum beschränkt sich auf ein manchmal recht ironisch wirkendes „Thank You“. Und trotzdem glücklich, glücklich, glücklich. Hier geht`s halt um Musik(, auch wenn dir das nicht liegt).
Und The Rakes sind eben nicht die Sportfreunde Stiller, die ihre Konzerte durch gemütvolle Schwänke und Mutterwitz zu echten Gemeinschaftserlebnissen machen, besonders, wenn sie „Vierunnpfümpfzick“ (Julius Dillmann) spielen... Oder Sir Toby, die Vorband der Rakes, die wohl am lokalen Entega-Newcomer-Wettbewerb teilgenommen hat, und bei der Erwähnung des Namens Entega herumulkt, das wäre jetzt aber „krasse Scheichwerbung“ gewesen. Ja, spitze. That’s Entertainment.
Das Konzept der Rakes ist ein britisches. Straff, knapp, druckvoll. Keine Pausen zwischen den Songs (ach was, Hits, Hits, Hits, muss es heißen) und ein stetes Crescendo mit nur wenigen Verschnaufpausen bis zu „The World Was A Mess, But His Hair Was Perfect“. „Strasbourg“ gibt’s als Nachschlag, und wer entgeistert auf die Uhr schaut, hat einfach nichts begriffen.
Thanks for coming, sage ich da stellvertretend für die anderen 30 begeisterten Zuhörer und Abgeher. Und es war so – jawohl, ich schreib’s auch wenn ich das Wort sonst im Schriftgebrauch meide – GEIL, dass die anderen 100 Scheintoten und die 20 Rhein-Main-Egomanen, eine besondere Spezies von Konzertgängern, die sich vor allem im Raum Frankfurt / Darmstadt findet, und die sich dadurch auszeichnet, dass sie sich bei Konzertveranstaltungen zu Beginn des ersten Songs in die vorderen Reihen drängt, um dort lauthals und ausdauernd Ereignisse aus ihrem Langweilerleben gegen die Musik der Band anzugröhlen, ... äh...wo war ich... also diese anderen haben nicht weiter gestört.
It was nineteeneightynine, nineteeneightynine nineteeneightynine nineteeneightynine, lalalalalala, lalalalalalalala, …

The Rakes - 1989 - Dir Steve Glashier 2009 from Steve Glashier on Vimeo.

Donnerstag, 19. März 2009

Düster, böse, ungekämmt

Am Dienstag war ich bei The Kills in Frankfurt. War nicht so 100%ig. Ich bin zu alt für solche flippigen, aufgekratzten Indierocker. Die Dame lief die ganze Zeit hyperaktiv über die Bühne, als pümpe man ihr konstant intravenös Koffein, und schüttelte ihr Haupthaar; der Herr spielte diverse Gitarren. Naja spielte. Drosch mitunter darauf rum und sang schlecht. Das mit der Gitarre war insofern kein Problem, als der Rest der Musik, eh vom Band (oder aus dem rechner oder von wo auch immer) kam. Aber dass sein Gesang konstant lauter war als ihrer, war dann doch etwas ungünstig, denn die Dame hat ja, so weiß man's von der CD, ein Volumen wie P J Harvey und noch dazu die Fähigkeit Lautstärken zu modulieren. Der Herr hingegen flüchtet sich ja bisweilen in Tricky-artigen Sprechgesang. Hmm. Nicht ohne Grund, wie ich jetzt weiß. Überhaupt war der Sound echt beschissen, und da ich schon öfter mal im Mousonturm war und z.B. Sophia oder Elbow da einen glasklaren CD-Sound erzeugt haben, gehe ich mal davon aus, dass der dumpfe, laute Krach, der da aus den Boxen quoll, Absicht war. Hail Rock'n'Roll! Schade. Denn gerade die Abwechslung macht für mich die CD aus. Da höre ich in vielen Liedern die unterschiedlichsten Refernzen. Pixies, PJ Harvey, Tricky, Black Rebel Motorcycle Club. Entsprechend waren im Publikum vor allem junge Menschen angetan, und gerade in der Dame des Hauses scheinen einige (Noch-)Mädchen um die 20 ihr neues Rolemodel gefunden zu haben. Dass die Zeit dennoch nicht verschwendet war, lag dann letztlich daran, dass von den zwölf Songs der aktuellen CD acht immer noch so gut sind, dass sie selbst Rockstarallüren und Soundmatsch halbwegs unbeschadet überstanden.

Montag, 26. Januar 2009

Favoriten Februar

Sporto Kantès: Whistle

Lustiges Video, sympathisches Liedchen - ja wird's denn schon Frühling?




Eagles of Death Metal: Wannabe in L.A.

Noch ein sehr nettes Video.




Franz Ferdinand: Ulysses

Halten das Niveau. Zumindest hier - bin gespannt auf das Album.




Ghinzu: Dragster Wave (live)

Endlich eine Band, die so klingt, wie dEUS nach 1999 hätten weitermachen können. Von allen möglichen You-Tube-Versionen hier eine gut klingende Live-Version.




Munk feat. Asia Argento: Live fast, die old

Und bevor ich es vergesse...
Klar doch, alter Hut - wurde mir aber erst im Rahmen einschlägiger Jahresrückblicke bewusst.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Jahrescharts 2008

Kino: (FFF = Fantasy Filmfest)

herausragend:
The Art of Negative Thinking
Waltz With Bashir
Just Another Lovestory (FFF)

sehr gut:
Tödliche Versprechen
No Country For Old Men
Transsiberian
Willkommen bei den Sch'tis
Burn After Reading
Sweeney Todd
Let's Make Money
Rec
JCVD (FFF)

gut:
Dr. Aleman
The Protocol (FFF)
Mum & Dad (FFF)

enttäuschend:
Let The Right One In (FFF)
Immer nie am Meer

(Das Mittelmaß & der offensichtliche Schrott bleiben unerwähnt)



DVD-Entdeckungen:

No Such Thing
Four Days in September
The Bunker


bestes TV-Format:

Mein Restaurant (Vox)


beste TV-Serie:

The Flight of the Conchords


Songs:

Königs Lieblinge
01 Shout Out Louds: Impossible
02 Tindersticks: Yesterday’s Tomorrows
03 Elbow: The Bones Of You
04 The Whip: Trash (Single Version)
05 The Wombats: Moving To New York
06 The Faint: The Geeks Were Right
07 The Teenagers: Love No
08 Sven van Thom: Trauriges Mädchen
09 Foals: Two Steps Twice
10 Flight Of The Conchords: Business Time
11 Zoot Woman: We Won’t Break
12 Lützenkirchen: Drei Tage wach
13 MGMT: Electric Feel
14 dEUS: Slow
15 Cold War Kids: I’ve Seen Enough
16 Peter Fox: Alles neu
17 FrankSpilker.Gruppe: Mit all den Leuten
18 Lykke Li: Little Bit

Bonus König:
01 Get Well Soon: Christmas in Adventure Parks
02 British Sea Power: Waving Flags
03 The Hoosiers: Worried About Ray
04 Chikinki: You Said
05 Slut feat. Dillon: Wednesday
06 Seabear: I Sing, I Swim
07 BB Brunes: Blonde comme moi
08 Foals: Cassius
09 Peterlicht: Trennungslied
10 The Kills: Cheap & Cheerful
11 Tricky: Coalition
12 Polarkreis 18: Allein, allein
13 Eskobar: Flat Earth
14 Patricio Cabezas: Tumbling Down
15 Hercules & Love Affair: Blind
16 Cold War Kids: Against Privacy
17 Elbow: Some Riot
18 MGMT: Time To Pretend
19 Mardi Gras BB: Now That We're Gone


Alben:

exzellent:
Elbow: The Seldom Seen Kid
Foals: Antidote

gut:
FrankSpilker.Gruppe: Mit all den Leuten
Tindersticks: The Hungry Saw
Cold War Kids: Loyalty to Loyalty
Shout Out Louds: Our Ill Wills
Jacques Palminger & The Kings of Dubrock: Mondo Cherry
Slut: Still No. 1
The Teenagers: Reality Check

enttäuschend:
Bloc Party: Intimacy
dEUS: Vantage Point


Konzerte:

herausragend:
Slut - Frankfurt
Elbow - Frankfurt
Peterlicht - Heidelberg

sehr gut:
FrankSpilker.Gruppe - Heidelberg
Eskobar - Frankfurt
Tindersticks - Strasbourg
dEUS - Mannheim
Jeans Team - Phonopop
Shout Out Louds - Darmstadt
Mardi Gras BB - Phonopop
Slut - Phonopop

gut:
Tricky - Mannheim
Stars - Frankfurt
Cold War Kids - Frankfurt
Die Türen - Phonopop
Fettes Brot - Offenbach
Foals - Köln (aber was eine Scheiss-Location!)


Bücher:

heraussragend:
John Ajvide Lindqvist: So ruhet in Frieden
Alex Capus: Mein Studium ferner Welten / Eine Frage der Zeit

gute Bücher:
Heinz Strunk: Die Zunge Europas
Jason Starr: Top Job
Linus Volkmann: Anke
Simon Borowiak: Wer Wem Wen – eine Sommerbeichte
Iain Banks: Dead Air
Christopher Evans: Capellas goldene Augen
Annette Pehnt: Mobbing