Sonntag, 18. Februar 2018

Das Konzertjahr 2017

In Listenform, mit Auszügen aus meinem Konzerttagebuch sowie ein paar Bildern und Live-Videos. Enjoy.

12/10
5.10. Red Snapper (Archspace, London)
"Überhaupt scheint die Band nicht nur gut aufgelegt, sondern nach fast einem Jahr mit diesem Live-Programm extrem gut eingespielt. "Prince Blimey", 20 Jahre später, in der Reihenfolge, wie die Stücke auf dem Album zu finden sind. Zum Teil werkgetreu ("Crusoe Takes a Trip", "3 Strikes and You Are Out", "Space Sickness"), zum Teil in ihrer Dynamik forciert ("Moonbuggy", "Gridlock'd", "Lobeam"), zum Teil etwas zusammengestaucht ("Fatboy‘s Dust"). Das Ganze wie aus einem Guss, veredelt und zur absoluten Perfektion gebracht. Ein Wiederhören mit einem meiner Lieblingsalben, aber doch mit mehr Variation, behutsamer Weiterentwicklung und Dynamik, so dass es nie auch nur in Ansätzen langweilig wird und stets tanzbar bleibt. Ein Konzert, bei dem man sich wünscht, es würde nie zu Ende gehen – und das ist ein Gefühl, das ich heutzutage auf Konzerten nicht mehr habe, selbst auf sehr guten nicht, bei denen ich nach der dritten Zugabe denke, okay, jetzt kommt besser nicht noch mal raus, damit die Magie erhalten bleibt. Hier ist es anders. Es gibt drei Zugaben, das neue "Wonky Bikes“ und die beiden Klassiker "Brickred“ und "Hot Flush“ (in der Sabres-of-Paradise-Version), und gerade bei letztem war Freund Christian der Meinung, wenn das noch weitergegangen wäre, wäre ich vermutlich abgehoben. Vermutlich schon."


10/10
19.2. The Notwist (Batschkapp, Frankfurt)
"The Notwist decken alles ab. Von der Schrammelgitarre, die auf zwei der Songs klassisch und ohne nuancierte Elektroverzierung zum Einsatz kommt (was beim zweiten der Songs hormongesteuerte Mittdreißiger und mich zurück in ihre Adoleszenz versetzt und eine Mini-Moshpit entstehen lässt), bis zur reinen Laptopelektronik im Mittelteil von "Pilot“. In den meisten Fällen gehen die beiden Extreme eine Symbiose ein, was zu den von mir so geliebten Laut-Leise-Kontrasten führt. Zu denen gesellen sich die Kontraste aus poppigsten Melodien und schrägem Krach, aus Markus Achers fast schon fragiler Stimme und klotzigen Instrumentalparts. (...) 
Nein, ich lege mich einmal mehr fest: The Notwist ist meine Lieblings-Liveband. Einmal im Jahr muss ein Notwist-Konzert sein. Dummheit, dass ich 2016 auf keins gegangen bin, aber andererseits war die Wiedersehensfreude so unermesslich groß, dass ich fast schon sage, das war das Konzert des Jahres 2017. Und toppt alle, die ich im vergangenen Jahr gesehen habe gleich mit."

8.4. Messer (Oetinger-Villa, Darmstadt)
"Messer beendeten an diesem Abend den zweiten Teil ihrer Tour zum aktuellen Album und waren offensichtlich beseelt von schönen Erfahrungen und Abenden. Mit anderen Worten: die hatten richtig Bock. Und das Publikum, ich inklusive, auch. Da war von Anfang an eine Verbindung; der Geist der Songs, der Texte und der Musik kam an, der Funke sprang über und die Energie des Publikums floss an die Band zurück. Musikalisch gab es vielleicht zwei Minuten in denen ich nicht so ganz bei der Sache war, ansonsten war ich bei jedem Lied voll dabei, fand sie alle super und – und das passiert mir in fortgeschrittenem Alter nicht mehr so häufig – wollte zu keiner Zeit, dass das Konzert vorbei ist."

16.6. Friends of Gas (Maifeld Derby, Mannheim)

17.6. Metronomy (Maifeld Derby Mannheim)
"Die US-Indie-Burschen American Football waren nicht so mein Ding, was mir ganz recht war, da ich mich so frühzeitig für Metronomy platzieren konnte. Deretwegen war das Derby an diesem Tag erstmals ausverkauft. Behaupte ich mal. Aber ich konnte feiern, als würden sie nur für mich spielen. Den guten Platz in Reihe zehn konnte ich durch das Durchqueren der Kinder-Moshpit zu einem geeigneten Zeitpunkt zu einem optimalem in Reihe vier machen. Ab da nur noch Feier, Rausch und das beste Konzert des Jahres. Eine Greatest-Hits-Show mit gut eingefügten neuen Songs. "Night Owl", "Old Skool" oder "Back Together" fügten sich perfekt zu "Love Letters" oder "The Bay". Mitsingen, Tanzen, Hüpfen, freundliches Schubsen - alles möglich, alles dabei. Dazu bestens gelaunte Musiker, toller Sound, tolle Lightshow – das reine Vergnügen!"

24.10. Zoot Woman (Centralstation, Darmstadt)
"Mit Konzertbeginn füllten sich die bis dato leeren ersten drei Reihen mit gut gealterten Szenejungs und -mädels, ein partyfreudiges Publikum, das ab der ersten Nummer tanzte und die Band – Achtung, neudeutsch – feierte. Okay, die vier alkoholisierten Alternativkätzchen, die neben mir ihren Pegel zügig und stetig in die Höhe trieben, feierten sich auch selbst, ließen die Band aber ihr Ding machen, machten ihr eigenes und trugen auf angenehme Art zum Partyklima bei. Mich packten Zoot Woman gleich zu Beginn mit "We won‘t break“, das ich zum Warmwerden am heimischen Laptop noch zweimal gehört hatte, dann mit den beiden Singles ihres aktuellen Albums und schließlich mit "Grey Day“. So warm gelaufen störten mich auch objektiv schwächere Nummern nicht mehr. Zumal es auf der Bühne immer etwas zu gucken gab. Und endlich eine große Bühne! Sänger und Soundtüftler, Johnny und Adam Blake, in entsprechendem Abstand, eine perfekte Lightshow, die die Bühne stets in kräftiges, aber nie grelles Licht tauchte. Da war immer etwas Dämmer und Nebel, aber auch das monochrome Blau und Rot es Plattencovers von "Absence", das sich zudem in Johnny Blakes Kleidung (blauer Anzug, rotes Poloshirt) kongenial widerspiegelte und ihn, je nach Auffallwinkel des Scheinwerfers, mit dem Licht verschmelzen ließ. Ich habe selten eine so effektive Beleuchtung bei einem Konzert gesehen. Von Lightshow möchte ich nicht reden, denn das suggeriert Laser und kalkulierte Effekte. Hier hingegen gab es offensichtlich ein Konzept mit dauerhaftem Effekt. (...) 
Ich fand‘s super, und Johnny Blake dankte immerhin einer „fantastic audience“. Ob er das jeden Abend macht, bezweifle ich jetzt einfach mal, allein um weiter in dem Glauben zu leben, dass das einfach ein einzigartiger Abend war."

6.11. Romano (Zoom, Frankfurt)
"Der Auftritt ist Show pur, man hängt an den Lippen des Mannes, dem man stets anmerkt, dass er keine 20 mehr ist und bereits einige Musikstile durch hat. Was zudem sehr positiv auffällt, ist dass da wenig aus der Dose kommt. Drei Musiker hat er dabei, einen Schlagzeuger, einen Percussionisten und einen Knöpfchendreher. Insofern kommt natürlich schon was aus der Konserve, aber es ist klingt doch sehr live und fühlt sich sehr nach Band an. Da wurde das Konzept der ersten Tour eindeutig verfeinert, denn wenn ich an die Centralstation denke, denke ich in erster Linie an Romano und empfand seine beiden Begleiter eher als Staffage. Nein, es stimmt wirklich alles. Auch die Zusammenstellung der Songs ergibt Sinn, man hat fast schon das Gefühl, einer Greatest Hits-Show beizuwohnen, und das, obwohl wir erst bei Album Nummer zwei sind. Mit "Immun“ endet der eigentliche Set, und da fehlen immer noch "Der schöne General“ und "Köpenick“. Die kommen im Zugabenblock und obendrein sogar das exzellente "Cornerboy“, das ich als Video schon ein paar Mal im Internet angeschaut habe und das man als so etwas wie den Grundstein des Romano-Kosmos sehen kann, aus einer Zeit, bevor es überhaupt das erste Soloalbum gab. Mysteriös ist, dass es noch eine letzte, einzelne Zugabe gab, bei der bereits mindestens ein Drittel des Publikums auf dem Weg nach draußen war – und sich auch nicht zurück bewegte, als die Musik noch einmal anhob. Na ja, lange Schlange an der Garderobe, Montagabend, man kennt die Gründe ja. Wir blieben allerdings bis ganz zum Ende, und ich muss sagen: komplett runde Sache. Tolles Konzert, tolle Party mit nicht zu unterschätzender musikalischer Qualität und so manchem textlichen Ausflug in eine Tiefe, mit der ich nicht gerechnet hätte."

9,5/10
17.5. Peter von Poehl (Connexion Live, Toulouse)
"Peter von Poehl ist ein Charakter. Ein blonder, recht zart wirkender Mann, der jung wirkt, aber nicht mehr so jung sein kann, wenn man bedenkt, dass sein Debütalbum von 2006 ist. Während die ein, zwei Songs, die ich im Internet gehört hatte, ziemlich poppig daher kamen, wird hier mit dem ersten Stück gleich mal ein Statement gesetzt. Instrumental, zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Mundharmonika. Wuchtig, flächig und – jawohl – psychedelisch. Nicht mal die Mundharmonika nervt. Peter von Poehl hat auch einige echte Pophits auf Lager, die er aber nie gewinnträchtig ausspielt, sondern stets gegen Ende in psychedelischen Instrumentalsound münden lässt. Seine hohe und geschmeidige Stimme unterstützt dabei perfekt den Pop-/Krach-Kontrast. Ich muss immer mal wieder an die Finnen The Crash denken, die um das Jahr 2000 herum ähnliche Musik machten. Sehr, sehr schön. Denn hier wird natürlich nichts neu erfunden, aber Bekanntes gekonnt und geschickt variiert, und vor allem so aufbereitet und präsentiert, dass man selbst als Vielhörer und –seher nicht den Eindruck hat, dem Masterplan dahinter irgendwann auf die Schliche zu kommen. Nein, Peter von Poehl wirkt so, als mache er wirklich vollkommen sein eigenes Ding; die Musik, die er machen will, ohne kommerzielle oder künstlerische Abstriche. Chapeau, sage ich da nur. Ganz tiefe Verbeugung."

16.6. J. Bernardt (Maifeld Derby, Mannheim)

16.9. Gold Panda (Golden Leaves Festival, Darmstadt)


9/10
16.2. Die Sterne (Halle 02, Heidelberg)
"Am Ende bin ich schon ein wenig gerührt, als Frank Spilker sich für die letzten 25 Jahre bedankt, und als die Band nach vier Zugaben noch ein weiteres mal zu „Bis neun bist du okay“ auf die Bühne kommt, singe ich von Anfang an mit. Ein schönes Erlebnis irgendwie. Eine Band, die einen schon so lange begleitet, mal mehr, mal weniger, und bei der man sich auf dem Konzert so fühlt, als würde man einen alten Freund wiedertreffen; einen, bei dem man weiß, dass die Freundschaft weiter bestehen wird und bei dem man sich keine Sorgen machen muss, dass man sich irgendwann aus den Augen verliert."

28.2. Oum Shatt (Karlstorbahnhof, Heidelberg)
"Viele der Songs wirken inzwischen noch runder, sind an den richtigen Stellen etwas erweitert und für die Bühne tauglich gemacht. Sei es, dass die Dramatik verstärkt wurde oder die Tanzbarkeit. In jedem Fall machen alle Songs Spaß, und es ist schön neben schon immer geliebten Liedern wie "Gold to Straw“ oder "Hot, Hot, Cold, Cold“ mit "Fairground Love Affair“ eine neue Perle entdeckt zu haben. Ich kann es wirklich nur schwer nachvollziehen, warum dieser Band kein größerer Erfolg beschert wird, denn ihr Sound ist frisch und außergewöhnlich, musikalisch haben sie's drauf und hör- und tanzbar ist das alles allemal."

6.3. Christian Kjellvander (Colos-Saal, Aschaffenburg)
"Viel los war nicht im allerdings auch recht geräumigen Aschaffenburger Colos-Saal, und das Publikum war das dort übliche: eher so um die 50 und von der Bluesrocker-Fraktion, aber immerhin sehr aufnahmebereit und zuhörend. Das war schon mal ein großer Zugewinn im Vergleich zu Kjellvanders letztem Konzert in der hippen Mainzer Studentenbude „schon schön“, wo man eher mit sich selbst als mit ergreifender Musik beschäftigt war. Ja, ergreifend, denn vom ersten Song an hat Kjellvander mich wieder auf seiner Seite. Seine sonore, einzigartige Stimme, das tief dramatische und wunderschön melancholische seiner Songs jagen mir ein um den anderen Schauer über den ganzen Körper. Was für wunderbare Musik."

10.3. Bernd Begemann (Das Bett, Frankfurt)
"Der zweite Teil ist dann fast zwei Stunden lang, und am Ende hat Begemann, wie er selbst feststellt, ein Viertel des Publikums verloren. Wie immer eben. Die Fans bleiben bis zum Ende und werden, auch wie immer, auf einige ihrer Lieblingsnummern verzichten müssen: kein "Unoptimiert“, kein "St. Pauli hat uns ausgespuckt“. Leute, denen das fehlt, wären auch noch mal eine Stunde länger geblieben."

28.5. Arnim Töpel (Stadtfest Mannheim)
"Es ist hochsommerlich. Entsprechend leer ist es um halb eins noch auf dem Mannheimer Stadtfest an diesem Sonntag. Abgesehen von einer größeren Gruppe Waldhof-Hooligans, die sich schon mal auf‘s Relegationsspiel gegen den SV Meppen einstellen und irgendwann in Marschformation grölend durch die Straßen ziehen. Wir erinnern uns. Fußball ist einfach der Sport des Abschaums, darüber kann auch keine mediale Aufbereitung und keine Verwissenschaftlichung der Sportart hinwegtäuschen. Und wie passt der Arnim in diesen Rahmen? Arnim macht sich den Rahmen passend. 45 Minuten hat er Zeit, um auf der Bühne des "Kulturnetztes Mannheim" einen Querschnitt seines Schaffens zu präsentieren. (...) 
Arnim Töpel ist für mich inzwischen weit mehr als ein Comedian oder Kabarettist, ich schätze ihn vor allem auch als Musiker und finde recht viele seiner Songs nicht nur witzig, sondern auch musikalisch sehr ansprechend. Insofern gab es zu dieser ungewöhnlichen Uhrzeit an einem Ort, wo ich Bands bisher eher zu meiner Belustigung wahrgenommen habe, einen der Konzerthöhepunkte des laufenden Jahres. Unerwartet, aber sehr erfreulich."

30.5. Doctor Krápula (Das Bett, Frankfurt)
"Und wieso nur 9 Punkte? Der alljährliche Doctor-Krapula-Besuch beginnt mit einer kleinen Enttäuschung: vier statt fünf engagierte Musiker stehen auf der Bühne, den Bassisten hat man zuhause gelassen. Da werden ungute Erinnerungen an die auf inzwischen drei Personen Livebesetzung geschrumpften Motorama im Februar wach. Hmpf. Kosteneinsparung und Gewinnoptimierung aller Orten. Und es ist nicht nur eine Macke von mir, schon bei den ersten Stücken merkt man: es fehlt der Live-Bass und eine Gesangsstimme. Klar, kann man alles ersetzen, stört vielleicht viele auch gar nicht, mir fällt es allerdings unangenehm auf. 
Und wieso dann immer noch 9 Punkte? Ach, weil die Kolumbianer einfach Profis sind und das Ruder rechtzeitig herumreißen. Von 100 Minuten Konzert habe ich schon immer noch 95 getanzt, mitgesungen, mitgeklatscht, gegröhlt und gehüpft. Einmal mehr wurden da ungeahnte Energien freigesetzt. "Mas energia" eben. Wie alle Jahre wieder. "Presente“ als krönender Abschluss, zuvor viele, viele Highlights besonders vom ungeschlagen guten "Viva el planeta“-Album. Die Setlist ist clever genug Atempausen zu lassen, und nach der ersten Viertelstunde passt auch die Mischung von alten Hits und neuen Songs."

15.6. Friends of Gas (Ponyhof, Frankfurt)

16.9. Astronautalis (Golden Leaves Festival, Darmstadt)


26.10. Intergalactic Lovers (Schlachthof, Wiesbaden)

8,5/10
16.9. Shout Out Louds (Golden Leves Festival, Darmstadt)


8/10
15.2. Black Box Revelation (Schlachthof, Wiesbaden)
"Musik wie eine Adrenalinspritze. Mit diesem Satz schleimte ich mich bei der Newsletter-Verlosung des Schlachthofs ein. Mit Erfolg. Kann aber auch sein, dass sonst niemand mitgespielt hat, denn das Kesselhaus des Schlachthofs ist nur spärlich gefüllt, und auch während des Konzertes ist vor der Bühne noch genug Platz für die eckige Tanz-Wanderung eines lustig angetrunkenen, Mensch gewordenen Gummibärchens. In den Reihen zwei und drei stehen – neben mir – die Langhaarigen, die für Metal zu intelligent sind, aber trotzdem den krachigen Gitarrenenergieschub wollen. Genau wie ich an diesem Tag, nach sechs Stunden Unterricht und zweieinhalb Stunden Fachkonferenz, in einer Woche ohne Freiräume. So wie andere zum Sporteln gehen, gehe ich an dem Abend zu Black Box Revelation, diesem belgischen Gitarre-Schlagzeug-Duo, das einem mit lauten, aber nie doofen Garagen-Gitarren-Sounds das Hirn durchpustet. Etwa 80 Minuten dauert die Behandlung, genau richtig."

17.3. Joy Wellboy (Mousonturm Studio, Frankfurt)
"Live ist das super, aber der Funke springt bei mir nicht bei jedem Song über. Die Sympathie für die Band allerdings schon. Diese vergrößert sich, als ab der Hälfte des Konzertes die technischen Pannen beginnen. Das war für die Band sicherlich kein lustiger Abend, wenn ganze gesampelte Melodielinien plötzlich nicht abrufbar sind, aber der Charme (sie) und der Improvisationsgeist (er), den die Band in diesen Problemsituationen zeigen, nimmt einfach unglaublich für sie ein. Da wird auch schon mal ein Stück zur A-Capella-Nummer umfunktioniert oder man setzt sich halt ans Schlagzeug, wenn der ganze Elektronikkrempel den Geist aufgegeben hat."

27.3. Bilderbuch (Capitol, Offenbach)
"Viel Stehen auf Zehenspitzen ist im ausverkauften Capitol erforderlich, aber immerhin auch etwas Platz zum Tanzen, der einem trotz gefüllter Arena von den Umstehenden größtenteils eingeräumt wird. Und, ja, die Musik trägt größtenteils über das Konzert, was ich angesichts des nicht so zugänglichen aktuellen Albums etwas bezweifelt hatte. Zu Unrecht, denn die Überhits "Maschin“ und "Bungalow“ sind nicht die einzigen Songs des Abends, die echte Höhepunkte sind. Da gibt es noch "OM“, "Spliff“, "Softdrink“ oder "Schick Schock“. Und "Sneakers for Free“, zu dem hinter der Bühne eine gigantische Wand mit aufgehängten Sneakern enthüllt wird. Überhaupt, Bühne und Licht sind noch nicht wie bei den ganz großen, aber dem Rahmen angepasst. Gute Show, mitreißend, professionell. Und genau hier scheint die Krux zu liegen, denn, ich glaube es war im Journal Frankfurt, wo ich las, dass das ja alles sehr professionell und seelenlos gewesen wäre. Tja, die Hipster wenden sich ab zum Gehen. Wie ich auch zu Freund Christian auf dem Konzert sagte: ich bin froh, dass ich sie jetzt noch mal gesehen habe, denn meine Prognose: der Hipsterzenith ist hier erst mal überschritten, und Bilderbuch wird es so wie Wanda ergehen. Die Hallen werden noch ein Weilchen so bleiben oder sogar größer werden, aber dann wird‘s vermutlich schwierig. Wobei Bilderbuch musikalisch mehr drauf zu haben scheinen als die Austrorockenthusiasten von der Konkurrenz. Ich würde den Herren jedenfalls noch eine schöne, lange Karriere gönnen, denn das, was sie tun, ist durchdacht, witzig und gute Musik."

27.5. Nicolas Sturm (schon schön, Mainz)
"Drei der meistgehörten Lieder des letzten halben Jahres stammen von Nicolas Sturms Album "Angst Angst Overkill“. Neben dem Titelsong sind das "Im Land der Frühaufsteher“, eine poppig daherkommende bittere Abrechnung mit nicht totzukriegendem deutschen Nationalismus, und "Lichtjahre“, ein melancholischer Song über gelangweilte Bürgerkinder, die gerne etwas zum Chaos beitragen würden. Alle drei Songs sind dermaßen groß, dass man sie alle drei auf die Jahrescharts packen müsste. Sturm macht sich mit ihnen zum Gegenentwurf aller Max Giesingers und Tim Bendzkos dieses Landes, denn er kommt zwar poppig, aber voller Referenzen daher, und er singt über Dinge mit Belang, verständlich und nachvollziehbar, aber nie platt und eindeutig. Und an der Live-Performance kann er ja noch etwas arbeiten."

3.6. Kreidler (Hafen 2, Offenbach)
"Konzerte des Quartetts fand ich bisher immer ausgesprochen gut und faszinierend, denn die Mischung aus elektronischer Musik mit „echten Instrumenten“ mochte ich ja nun schon immer. Bei Kreidler ist es besonders das erdige Schlagzeug, das den Tracks die nötige Grundierung verleiht. Bass und Gitarre fügen sich da stets eher immer als melodietragend oder als Beiwerk passend ein, aber den Laden zusammen hält das Schlagzeug. So ist es auch an diesem Abend wieder. Faszinierend dabei, dass bisweilen nur Schlagzeug und Bass in Kommunikation zu sein scheinen und sich die Elektronik von rechts und links sich wie eine Art Glocke über den Sound der realen Instrumente stülpt. (...) 
Ich bin einmal mehr beeindruckt und habe Spaß am Dechiffrieren der Sounds und wie sie zusammengebastelt sind. Und tanzen kann man auch recht gut."

18.6. Thurston Moore Group (Maifeld Derby, Mannheim)

25.7. The Divine Comedy (Centralstation, Darmstadt)
"Die Musik oszilliert zwischen eingängigem Britpop und fast schon vaudeville-artigen Passagen, die problemlos aus einem Musical stammen könnten. Kann man hören, brauche ich aber nicht zwingend zu Hause. Warum das Konzert dennoch auf 105 Minuten nur selten durchhängt, liegt an Hannon, an seinen Texten, die man auch live gesungen überwiegend gut versteht, an der clever zusammengestellten Setlist und einer exzellenten Band, in der besonders Gitarre und Akkordeon positiv auffallen und schöne musikalische Akzente setzen, mit großem Können, aber erfreulich unaufdringlich. Nach etwa zwei Dritteln verteilt Gastgeber Hannon auf der Bühne zu Easy-Listening-Pausenmusik aus der Hausbar (die sich in einem riesigen Globus, der auf der Bühne steht, versteckt) Getränke an die Musiker. Ein kleines, witziges Detail, das aber die Stimmung des Abends recht schön zusammenfasst. Partytime für Gutgereifte. Ohne gekünstelte Ekstase, Wummerbässe und sexuelle Anzüglichkeiten."

3.9. Der Herr Polaris (Hafen 2, Offenbach)

7.9. Lake (Das Bett, Frankfurt)
"Um die 20 Leute hatten sich in die Spielstätte verirrt, um die US-LoFi-Indie-Nerds Lake zu sehen. Diese sind schwer vom 70s-Soft-Rock-Sound beeinflusst, sehen unglamourös aus und sind einfach sehr liebenswert. Anders als viele ihrer Landsleute wirken sie wirklich authentisch und mit Spaß bei der Sache, weisen nicht mehr als nötig auf ihren Merch hin und sind einfach angenehme Erscheinungen. Im Gegensatz zum Rest. Finstere Blicke am Eingang bin ich ja gewohnt. Aber dass ich das Gefühl habe, allein auf einem Konzert zu sein, weil ich trotz eines gewissen Abstands zur Bühne eigentlich ganz allein in der Mitte vorne stehe, während sich der Rest der Anwesenden in die dunklen Ränder verkriecht, das ist schon wenig angenehm. (...)
Spaßfaktor daher eher bei 6, aber musikalische Qualität und Bewunderungsfaktor für Konzept und Songwriting bei 9. Ebenso übrigens auch der Auftritt in schlecht sitzenden Jeans und betont simplen Shirts. Ach, und der Sound, das muss man auch mal sagen: exquisit. Also wirklich. Klar, differenziert, beste Lautstärke. Absolut fantastisch. Da wurde die schöne Musik ins bestmögliche Licht gerückt. Insofern schön, schön schön."

20.10. Dear Reader (schon schön, Mainz)
"Irgendwann gelingt der Band dann das Kunststück, mich vom distanzierten Respekt doch auch noch emotional mitzunehmen. Und sehr schön, dass ihnen das sogar vor dem Hit "Bend“, dem einzigen Sing, den ich aktiv mit dieser Band verbinde, gelingt. Die drei Musikerinnen tauen auf, Mastermind Cherilyn ist ohnehin von Anfang an sehr angenehm charmant und freundlich und nimmt einen zunehmend mit ihren Songsintros für sich ein. Die Musik ist dauerhaft gut und abwechslungsreich – und eben in Bandbesetzung gar nicht so larifari-folkig wie ich das erwartet hatte. So gelingt Dear Reader am Ende das, was nur selten gelingt, wenn ich auf Konzerte gehe, denen ich nicht als Fanboy entgegenfiebere: sie gewinnen mich sowohl intellektuell als auch emotional."


25.10. Lali Puna (Zoom, Frankfurt)
"Erste Eindrücke: die Klimaanlage pustet wieder mal zu stark (denn so voll ist es nicht) und, hey, das nette Publikum vom Tag zuvor (bei Zoot Woman) ist heute Abend auch wieder hier. Wie schön. All diese End-Dreißiger aufwärts, die in den späten Neunzigern und frühen Zweitausenders der originellen Elektronik gelauscht haben, bevor dieses Genre (wieder) zu Kaffeehausuntermalung bzw. Anbagger-Bums-Musik verkam. Da erntet man dann auch freundliche Blicke, wenn man eine der alten Trainingsjacken aus der Sammlung mal wieder ausführt. Ein freundlich-anerkennendes Lächeln, mit dem man sich gemeinsam an die gute alte Zeit vor inzwischen auch schon 15 Jahren erinnert."

4.11. Starsailor (Zoom, Frankfurt)
"Das Publikum ist eine interessante Mischung aus Leuten, die man gar nicht auf so einem Konzert erwarten würde: ein grauhaariger Minipli-Träger, der aussah, als säße er unter der Woche tagsüber mit Thermoskanne in einem schlecht gelüfteten Büro, dazu eher biedere Sekretärinnen, Muttersprachler im Exil, gealterte Indiehörer und für diese Band etwas zu jungen Fangirls in der ersten Reihe. Zusammen aber ein angenehmes, zuhörendes und an der Band interessiertes Publikum. Die Band passt dazu, denn ihre Mitglieder wirken so gut wie gar nicht mehr wie Posterboys, sondern umfassen einen britischen Mate am Bass, einen typisch englisch aussehenden Pianisten und Keyboarder, den man optisch auch eher in o.g. Büro erwarten würde, und einen sympathisch in die Jahre gekommenen Sänger, der sich keine Mühe mehr geben muss, sein Gewicht zu halten. Wenn man das "offcial video“ von "Poor Misguided Fool“ schaut, glaubt man eine andere Person zu sehen. Und nicht nur optisch, sondern auch musikalisch erinnern mich Starsailor im Verlaufe des Konzerts vor allem an Elbow. Denn was hier läuft, ist eine Mischung aus Britpop und progressive Rock. (...)
Ich brauche etwas, um meine beobachtende Distanz zu verlieren, doch so ab der Hälfte finde ich es einfach nur noch gut. Ja, das ist nicht mehr so meine Musik, und in Zeiten von Konzerten von Red Snapper oder Zoot Woman kein Vergleich, aber ich erinnere mich im Laufe des Abends wieder daran, warum ich mal ein Britpopper war, und ich freue ich für die Band, dass sie so unbelastet von Konkurrenzdruck und Mode aufspielen können. Man hat einfach den Eindruck, hier spielt eine Band aus Spaß am Spiel und nicht, weil sie es nötig hat, und sie trifft auf ein Publikum, das genau das haben will und dieses Konzert dankbar annimmt.

7.11. José González & String Theory (Schlachthof, Wiesbaden)
"José González weiß letztlich, was er tut, und so blieb es nicht bei der Streicherverstärkung, sondern es entwickelte sich ein Abend, bei dem unterschiedliche Sounds im Vordergrund standen. Denn neben den Streichern gab es noch Flöte, Klarinette und Horn, es gab einen Keyboarder, zwei Background-Sängerinnen und vor allem drei Drummer bzw. Percussionisten. Diese durften sogar ein instrumentales Solostück spielen, und das brachte irgendwie insgesamt zum Ausdruck, was den Abend ausmachte. Eine große Bandbreite musikalischer Abwechselung."

28.11. Howe Gelb Piano Trio (Brotfabrik, Frankfurt)
"Es begann mit recht klassischem Barjazz, für das auch ein entsprechendes Publikum in der zu dreiviertel vollen Brotfabrik anwesend war. Insbesondere ein etwas rosinenartig geschrumpleter Herr ein paar Reihen vor mir bedachte so manches harmlose Solo mit begeistertem Beifall. Süß. Aber zum Glück kommt Howe ja aus einer anderen Ecke, und so ließ er den angenehmen Barjazz im rechten Moment hinter sich und griff mit der Begründung, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass man nicht zu viel Klaviermusik am Stück hören dürfe, zur Gitarre. Und begab sich in die Alternative Country-Gefilde, aus denen er kommt."

Fotos vom Maifeld-Derby und der Red-Snapper-Playlist sind von mir, andere Fotos aus dem Internet. Falls ein Fotograf das liest und es nicht gut findet, dass ich einfach sein Foto gemopst habe, bitte Bescheid sagen.
Die Live-Videos stammen von diesem Kanal: Kultur2017 Offical



Freitag, 19. Januar 2018

Fantasy Filmfest Highlights 2017

Inzwischen wird man von den Machern des Fantasy Filmfests ja eigentlich das ganze Jahr über gut betreut. Zwei Wochenenden im Januar bzw. April verkürzen die Wartezeit auf das große Festival im Sommer, das inzwischen 11 Tage dauert. Da sind selbst in eher schwachen Jahren immer einige Entdeckungen dabei, von denen die meisten nicht den Weg ins Kino finden. Um diese schönen Filme soll es hier gehen.

Bereits im Winter bzw. Frühling liefen bei den White Nights bzw. Nights jeweils zwei Filme, die es sich lohnt hervorzuheben.

The Invisible Guest
Oriol Paulo, Regisseur des nicht minder zum Miträtseln einladenden Films "The Body", hat hier einen temporeichen Krimi inszeniert, den selbst Tatort-Hasser wie ich lieben können. Exzellentes Timing, zahlreiche Drehungen und Wendungen, die aber nie zu weit hergeholt sind. Ich habe auch beim zweiten Gucken keine Logiklöcher entdecken können und damit gleich hatte zweimal großen Spaß an diesem spannenden und intelligenten Film.



The Transfiguration
Weniger zugänglich, aber sehr faszinierend fand ich diesen Vampirfilm im Stile eines britischen Sozialdramas. Oder war es ein Sozialdrama im Stil eines Vampirfilms? Egal, „Vampir“ ist hier einmal mehr die passende Metapher für einen Außenseiter, und der Film ist so britisch, dass der geneigte Englischlehrer jubelt.



Sweet Sweet Lonely Girl
Sehr stimmungsvoller Low-Budget-Gruselfilm mit dezenten Dario-Argento-Anleihen. Weit weniger aufdringlich als Filme wie "Amer" - und damit auf die Dauer auch weit weniger nervig: Denn der Film will nicht nur ein Stilfeuerwerk sein, sondern erzählt auch gekonnt eine Geschichte von Einsamkeit und der Sehnsucht nach Freundschaft und Liebe. Jump-Scare-Freunde waren enttäuscht, Arthouse-Fans (wie ich) nicht.



Going to Brazil
A propos Arthouse. Von nichts ist diese letzte Empfehlung weiter entfernt. "Going to Brazil" ist eine französische, weibliche „Hangover“-Variante mit ein wenig Pulp-Fiction-Gewalt und vier extrem gutaussehenden Damen. Popcorn-Kino wie es sein soll.




Das sommerliche Filmfest fand für mich dann zwar mit Dauerkarte, aber unter erschwerten Bedingen statt: laufender Schulbetrieb, davon drei volle Tage Prüflesen für‘s Landesabitur in Wiesbaden, und an einem der Wochenenden auch noch das Golden Leaves Festival in Darmstadt, das zu besuchen inzwischen praktisch Familientradition geworden ist.
Insofern war der Blick ins Programmheft nun, einige Monate danach, interessant, denn so schwach wie ich ihn in Erinnerung hatte war der 2017er-Jahrgang gar nicht. Vielmehr war die Ablenkung so vielfältig, dass offensichtlich einfach meine Erinnerung schwach war. Daher hier, mit aufgefrischter Erinnerung, noch die Highlights.

Raw
Eigentlich mein Lieblingsfilm dieses Jahrgangs. Eine radikale Coming-of-Age-Geschichte, die Kannibalismus als Metapher nutzt und nicht davor zurückschreckt, ihn zu zeigen, wenn es der Geschichte und ihrer Atmosphäre dient. Über die individuelle Ebene hinaus bietet der Film auch einige Seitenhiebe auf Leistungsorientierung und Normierung im Bildungssystem. Eine ziemlich rohe Welt, die Raw da zeigt (*Tusch* für‘s Wortspiel), und leider eine ziemlich reale.



A Sicilian Ghost Story
Pure Poesie bietet diese italienische Geister-, Mafia- und erneut Coming-of-Age-Geschichte. Sehr stimmungsvoll, sehr metaphysisch und doch nie in die Kitschfalle tapsend. Eine große Geschichte für die große Leinwand und einer dieser Genrehybride für die ich das Filmfest nach wie vor liebe.




Land of the Little People
Die Referenz "Lord of the Flies" wurde in Programmheft und Gesprächen im Kino oft bemüht und sie ist unübersehbar. Nur dass die Jugendlichen in diesem israelischen Film nicht auf einer Insel auf sich selbst gestellt sind, sondern in einem zivilisierten, aber von fortwährenden kriegerischen Auseinandersetzungen ausgezehrten Land des 21. Jahrhunderts. "Land of the Little People" zeigt unaufdringlich inszeniert, aber eindringlich in seiner Wirkung die psychologischen Folgen dieses Zustandes. Sehr spannend, beeindruckend und bei mir lange nachwirkend.




Fashionista
Noch so ein Genre-Hybrid. Das als Psychothriller getarnte Charakterdrama einer mit sich selbst unzufriedenen Frau, der es an Liebe, Anerkennung und Selbstachtung fehlt und die das durch einen Kleidungsfetisch kompensiert. Clever erzählt (mit zahlreichen Vorblenden – statt Rückblenden, die dem Zuschauer an passender Stelle stets ein paar Informationsbröckchen zuwerfen, um ihn über den weiteren Verlauf der Story spekulieren zu lassen) und schauspielerisch in der weiblichen Hauptrolle herausragend. Ein unerwartetes Highlight.



My Friend Dahmer
Ich mag eigentlich keine Filme über reale Serienkiller. Denn oft werden hier Deppen bzw. Verbrecher glorifiziert und mystifiziert. Meine Vorbehalte gegen "My Friend Dahmer" waren jedoch unbegründet, denn der Film zeichnet lediglich das Abschlussjahr Jeffrey Dahmers an seiner Highschool nach und ist damit eher eine Highschool-Geschichte mit den üblichen Typen, und zwar eher im Stil von "American Graffiti" als von "American Pie". Insofern geht es viel um Rollengefüge und das Streben nach Akzeptanz und Anerkennung in einem Mikrokosmos, der nur wenig Abweichungen zulässt. Und da wir ja auf dem Fantasy Filmfest und nicht beim „Kleinen Fernsehspiel“ sind wird das alles sehr unterhaltsam, mitunter spannend und vor allem mit viel Liebe zum 70er-Jahre-Detail inszeniert.



Hounds of Love
Am letzten Tag am Nachmittag versteckte sich dieser Schlag in die Magengrube. Menschliche Abgründe, wie sie auf dem FFF alle Jahre wieder serviert werden. Am ehesten musste ich an den unvergesslichen "An American Crime" aus dem Jahr 2007 denken, der selbst hartgesottene Dauerkartenbesitzer zum Weinen brachte. Wobei dieser Film in Australien spielt und zeigt, dass die Abgründe universell sind.



Killing Ground
Für mich der beste Thriller des Festivals. Ein Pärchen will sich ein schönes Wochenende machen und zeltet in der freien Natur. Kann ja nur schiefgehen. Kennt man, wird hier aber extrem spannend einmal mehr durchgespielt.



Marlina the Murderer in four Acts
Das hingegen kannte ich noch nicht: ein feminsitischer, philippinischer Rachefilm in Stile eines Italowesterns. Langsam erzählt, weshalb man die exquisiten Bildern so richtig in sich aufsaugen kann, mit lakonischem Humor und toller Musik. Konsequent bis zum Ende, überzeugender als jede Me-too-Kampagne und damit im Jahr 2017 brandaktuell. Läuft seit gestern übrigens im Kino.




Mittwoch, 17. Januar 2018

Das Filmjahr 2017

Lieblingsfilme:

Dunkirk
Ich gebe zu, ich hatte den Film nicht auf dem Zettel. Warum weiß ich gar nicht, denn Christopher Nolan hat mich bisher eigentlich noch nie enttäuscht. Vermutlich weil ich keine Lust auf Kriegsfilm und WW II hatte. Ich Narr. Denn "Dunkirk" funktioniert als durchaus auch als Anti-Kriegsfilm, weil er die Strapazen, Verzweiflung und Sinnlosigkeit von Kriegen en passant schildert. Zugleich ist er ein unglaublich spannender Film zum Thema Überleben. Das Tempo ist atemberaubend und Nolan gönnt dem Zuschauer nur wenig Ruhepausen, der Score von Hans Zimmer tut sein Übriges um zu verhindern, dass man im Kinosessel entspannt. Unglaublich intensiv, packend und zugleich klar in der Aussage. Ein echtes Meisterwerk.



Jackie
Vor ein paar Jahren bin ich über den Film "No!" des chilenischen Regisseurs Pablo Larrain gestolpert. Im Jahr 2017 hatte der Mann gleich zwei Filme in den deutschen Kino. Einer war "Jackie", in dem es um die Tage nach der Ermordung John F. Kennedys aus der Sicht seiner Witwe Jackie geht. Wer hier ein Melodram à la Hollywood erwartet hat, wurde vermutlich bitter enttäuscht. Larrain stellt vielmehr den Antagonismus von Privatem und Öffentlichen am Beispiel Jackie Kennedys heraus und feiert sie in ihrem souveränen Umgang mit der Situation. Die Mischung aus politischen Film mit universeller Aussage und persönlicher Geschichte mit emotionalen Momenten (an dieser Stelle muss Natalie Portmans feine Darstellung in höchsten Tönen gelobt werden) hat den Film für mich zu einem extrem spannenden gemacht. Und einmal mehr ist Larrain ein Meister der Bildgestaltung. War es in „No!“ die verwackelt unscharfe VHS-Ästhetik sind es hier die vielen Close Ups Natalie Portmans, die dem Zuschauer fast schon eine Komplizenschaft mit Jackie Kennedy aufzwingen. Ein intellektuell wie visuell stimulierender Film. Kino für Fortgeschrittene.




Wilde Maus
Ich bin ein Fan von Josef Hader, ich gebe es zu. Und ich habe mich sehr gefreut, ihn einmal nicht als Ex-Polizist Brenner im Kino zu sehen. Zwar ist auch die Hauptfigur in "Wilde Maus" ein Verlierer, aber einer, der es einem schwer macht, ihn sympathisch zu finden. Der heilige Zorn des entlassenen Kulturkritikers, den Hader darstellt, ist zu Beginn noch nachvollziehbar, doch im Laufe des Films kann einem das Selbstmitleid des Anti-Helden schon auf den Nerv gehen, zumal sein Rachefeldzug ziemlich stümperhaft ausgeführt wird. Insofern ist "Wilde Maus" etwas sperriger als die Brenner-Verfilmungen, aber wer Hader kennt, weiß, dass er sein Publikum gerne fordert. Ich habe die Herausforderung gerne angenommen und mein diebisches Vergnügen an dem Film gehabt.



Personal Shopper
Alle Jahre wieder gibt es einen Film, der mich in der richtigen Stimmung erwischt. Kristen Stewart spielt eine Amerikanerin in Paris, die für eine Diva die titelgebende persönliche Shopperin ist, ihren Job nicht mag und außerdem versucht, mit ihrem verstorbenen Bruder spirituellen Kontakt herzustellen. Klingt furchtbar? Mag sein. Aber Olivier Assayas weiß, was er tut, und ich fand den Film, ähnlich wie "The Neon Demon" im vergangenen Jahr einen gelungenen Beitrag zum Thema Sinnsuche in einer Welt der Oberflächlichkeiten. Definitiv keine Empfehlung für den entspannten Videoabend, sondern Arthouse-Kino im besten Sinne, das einen offenen Zuschauer fordert und zugleich belohnt.



Neruda
Larrains zweiter Film im Jahr 2017 schildert das Katz- und Maus-Spiel zwischen dem Dichter Pablo Neruda und einen ihn verfolgenden, verkniffenen chilenischen Staatsbeamten. Einmal mehr nicht sehr linear, einmal mehr wählt Larrain den schweren Weg und baut allerlei surreale und retardierende Momente in die an sich geradlinige Handlung ein. Denn es geht ihm hier um zwei archetypische Antagonisten, den Apparatschik und den Revolutionär, den Biedermann und den Bohemien. Die beiden können nicht miteinander, aber letztlich auch nicht ohneeinander, weil sie füreinander sinnstiftend sind. Und auch hier treffen Politisches und Privates wieder aufeinander, und zwar in einem bildgewaltigen und visuell ausgeklügelten Film.




Hunt for the Wilder People
Ach, all dieser verkopfte Arthouse-Mist. Kann der König nicht mal was Unterhaltsames empfehlen? Klar! "Wo die wilden Menschen wohnen" oder, wie er auf den White Nights des Fantasy Filmfests hieß und im Original heißt „Hunt for the Wilderpeople“. Die Story: ein übergewichtiger Waisenknabe mit Gangsterallüren wird vom Jugendamt an eine gutherzige Frau und ihren knorrigen Gatten in der neuseeländischen Wildnis in Pflege gegeben. Die Frau stirbt und das ungleiche Gespann aus Alm-Öhi und dauerlaberndem Teenie muss fürderhin alleine klarkommen. Regisseur Taika Waititti, der in dem Film auch einen genialen Auftritt als Priester hat, bescherte und bereits „What We Do in the Shadows“ („5 Zimmer, Küche, Sarg“), und sein trockener, skurriler Humor durchzieht auch dieses Film, der aber gleichzeitig an jeder Stelle ein Herz für Freaks hat und gerade in seinem zweiten Teil, wenn die titelgebende Jagd eigentlich erst beginnt, wohlige 80er-Jahre-Reminiszenzen hervorruft. Ein Film, den man einfach lieb haben muss.


Und der Trailer hinterher, denn der allein ist schon ein Riesenspaß:


Hitlers Hollywood
Rüdiger Suchsland Film zum Kino der Nationalsozialisten ist weniger Dokumentation und mehr Essay. Er sucht nach den typischen Elementen der NS-Filme und versucht so den Kern des Nazikinos zu finden. Die gewählten Filmausschnitte sind faszinierend, die Fülle an Material überbordend – und Suchslands Kommentar fast immer auf den Punkt (und nicht ohne Humor, wenn er Marika Rökk als „Brummkreisel mit Gummigelenken“ beschreibt). Kein Doku-Kino für Lesefaule, sondern anregende Gedanken und grandios ausgewählte Filmbeispiele.



Das fünfte Element
Der einzige Film, den ich in diesem Jahr im Kino gesehen habe und den ich in meiner Liste mit voller Punktzahl bewertet habe, ist, wie ich gerade feststelle, „Das fünfte Element“, der zu seinem 20jährigen Jubiläum eine kurze Wiederbelebung auf der großen Leinwand erfuhr. Ist zwar 100% 90er ist, hat mich aber dennoch über seine gesamte Laufzeit blenden unterhalten. Oder vielleicht ja gerade deshalb.



Weitere gute Filme:

Room
Wollte ich ewig nicht sehen, möchte ich bitte nicht noch mal sehen. Ist aber wirklich ein unglaublich intensiver und berührender Film über Elternliebe in einer Situation, die nicht extremer sein könnte. Für Mutige.




T2 – Trainspotting 2
Konnte nicht so gut werden wie das Original, aber das war wohl allen Beteiligten klar. Und mir auch. Und so genoss ich dieses guilty pleasure, erfreute mich am Wiedersehen mit allen fünf Überlebenden und nahm erfreut zur Kenntis, dass die Geschichte ganz gut funktioniert. Well done, Danny Boyle.




Die Taschendiebin
High-End Kostümschinken von meinem Lieblingskoreaner Chan-wook Park. Erstaunlich freizügig, bisweilen etwas schwülstig, ansonsten aber vor allem gepflegte Unterhaltung mit feinster Optik, guter Story und furchtlosen Darstellerinnen.



Der Stern von Indien
Geschichtskino für Lesefaule wie mich, das ein unrühmliches Kapitel aus der Geschichte Großbritanniens im 20. Jahrhundert beleuchtet. Wo "Ghandi" in einem Happy End mündet, setzt dieser Film an und zeigt die Schwierigkeiten und politische Verwerfungen im Zuge der Entkolonialisierung und damit einhergehenden Teilung Indiens. Nicht ganz frei von simplifizierender Personalisierung, und damit besonders gegen Ende zunehmender Melodramatik, ist der Film über weite Strecken vor allem ein spannender Politkrimi, der im Kino zu Unrecht ziemlich unbeachtet geblieben ist.



It
Der Hit vom diesjährigen Fantasy Filmfest. Da war sogar der große Saal Nummer 6 im Frankfurter Platzhirschkino mal wieder ausverkauft. Nicht zu unrecht, denn die Neuverfilmung von Stephen Kings Megaschinken aus den Achtzigern ist sehr gelungenes Horrorkino (und machen wir uns nichts vor: bei allen „Stand By Me“-Referenzen steht der Horror hier immer klar im Vordergrund). Und zwar durchaus moderndes Horrorkino mit Jump Scares und einigen Härten. Vielleicht will der Film am Ende etwas zu viel, aber andererseits gelingt es ihm, das Buch so einzudampfen, dass dessen Geist erhalten bleibt, der Film aber dennoch seinen eigenen Weg geht.




The Limehouse Golem
Und noch ein Film vom Fantasy Filmfest mit einem kleinen Kinostart. Bill Nighy in einer erfreulich großen Rolle in diesem mit Liebe zum Detail gemachten Murder Mystery aus dem England des 19. Jahrhundert. So mancher Gewaltexzess stört etwas in diesem historischen Ambiente, aber insgesamt ein erfrischend altmodischer Unterhaltungsfilm mit einigen Schauwerten und toller Musik, für den man gerne ins Kino geht.




Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Hier hatte ich bereits Anfang Dezember das Glück einer Preview. Frances McDormand, Sam Rockwell und Woody Harrelson in einem Film, der allen dreien hervorragende Rollen gibt. Großes Schauspielerkino mit viel schrägem Humor, das sich am Ende zwar etwas in seiner Story verheddert, über weite Strecken aber wirklich sehr viel Spaß macht.




Blade Runner 2049
Denis Villeneuve geht die Blade-Runner-Fortsetzung ziemlich elegisch an. Wenn man sich an das nicht gerade hohe Tempo im ausführlichen Mittelteil gewöhnt hat, kann man sich aber dem optischen und akustischen Genuss, der diesem Regisseur einmal mehr gelingt, voll hingeben. Okay, die Botschaft ist die alte und die Frage, was das Menschsein eigentlich ausmacht, fand ich in "Arrival" interessanter bearbeitet, aber manchmal kann man sich ja auch nur der Ästhetik hingeben.





Enttäuschungen und überschätzte Filme:

Mother
Darren Aronofskys neuester Film beginnt interessant als Kammerspiel, das an "Who‘s Afraid of Virginia Woolf?" erinnert, läuft dann aber im letzten Drittel dermaßen aus dem Ruder, dass es nur noch unfreiwillig komisch wirkt. Eine ganz eitle Nummer ohne Substanz und mit viel Getöse. Da habe ich mich echt geärgert.

The Killing of a Sacred Deer
Okay, der Regisseur ist Grieche und die rituelle Tötung des heiligen Hirsches stammt aus einer griechischen Tragödie. Aber dass es Regisseur Yorgos Lanthimos darum ging, eine moderne Tragödie um einen Mann zu schaffen, der Schuld auf sich geladen hat und dafür büßen muss, kann ich irgendwie nicht glauben. Dafür agieren alle Beteiligten – außer Nicole Kidman an einzelnen Stellen – zu artifiziell, dafür gibt es zu viele skurril komische Momente (okay, ich habe als einziger gelacht als der Sohn aus dem Krankenhausbett fällt, weil er zum Fenster gehen möchte, aber an sich ja seine Beine nicht bewegen kann. Das war komisch, auch wenn ihr euch alle nicht getraut habt zu lachen, ihr Karlsruher Arthouse-Kinogänger, die ihr vom deutschen Feuilleton eingeschüchtert wart). Nein, sorry, wenn das ernst gemeint war, ist es eine Luftnummer. Optisch super, das stimmt, aber inhaltlich hätte ich mir - gerade nach "the Lobster" - mehr erwartet.

Get Out
Voll auf der Höhe der Zeit mit seiner Rassismus-Thematik, noch dazu weil er sich so elegant und amüsant verpackt, dieser nette, kleine Film mit ironischem Augenzwinkern. Aber ganz ehrlich: am Ende will "Get Out" ein Horrorfilm sein. Das ist er, solide und unterhaltsam ist er auch. Aber weder ist er ein großes Meisterwerk noch so intelligent wie allerorts zu lesen war.

Planet der Affen – Survival
Überwältigungskino mit dem üblichen Problem einer zu langen Laufzeit, zahlreichen Redundanzen und einer etwas sehr geradlinigen Handlung. Trotzdem war die Kritik voll des Lobes, nicht nur über die tolle Technik, sondern auch über die tolle Botschaft. „Der Mensch ist das schlimmste Raubtier von allen“. Ah ja. Kalenderblatt lässt grüßen.

Atomic Blonde
Spielt im Berlin der 80er. Cool. Bzw. hätte cool werden können, wenn man sich ansatzweise ein bisschen Mühe gegeben hätte und nicht die ganze Energie auf ermüdende Kampfsequenzen der Superlative gerichtet hätte. Ja ja, die ungeschnittene Kampfszene im Treppenhaus. Beeindruckend. Aber Jahre nach Brian de Palma und "The Raid" eben auch nicht mehr wirklich neu. Und wenn der Rest des Films darum sowohl belanglos als auch schlampig bis lieblos ist, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Ich verweise nur mal auf den Soundtrack, der wirkt, als habe jemand in der Mittagspause mal kurz den „Best of 80s“-Sampler vom Wühltisch zufallsmäßig durchgeskippt und fertig war die Laube. Ein Film als Produkt, insgesamt ziemlich unsympathisch.

Girl on the Train
Vermutlich hätte ich das Buch nicht vorher lesen sollen. Denn von Paula Hawkins' abgründigem Roman mit einer unzuverlässigen Erzählerin, der der Leser irgendwann auch nur noch schwer vertrauen kann, ist in dieser straighten Krimiverfilmung nicht mehr viel übrig. Konventionell und entbehrlich.

Der junge Karl Marx
Don‘t get me started. Da kann auch August Diehl nichts mehr retten. Der arme Marx als Kostümschinken für lesefaule Schüler und tüttelige Rentnerinnen. Gut gemeint, aber so typisch deutsch gemacht, dass man nur die Hände vor's Gesicht schlagen kann, wenn man nicht schon auf der Hälfte dieses überlangen Lehrstücks eingeschlafen ist. Öde, langweilig, überflüssig.


DVD-Entdeckungen:

Midnight Special
Wie "E.T." ohne diesen hässlichen, kleinen Außerirdischen. Oder wie dieses Jugendbuch "Die Kinder vom anderen Stern" aus den Siebzigern, falls das noch einer kennt. Hat mich damals schwer beeindruckt. Immer noch nicht überzeugt? Na gut: Michael Shannon in einem Jeff-Nichols-Film. Muss ich noch mehr sagen?


A Hijacking
Tobias Lindholm - ein Name, den man sich merken sollte. Extrem spannend und sehr realistisch erzählt der Film des besagten Herrn, wie ein dänischer Frachter von somalischen Piraten gekapert und um das Lösegeld gepokert wird. Dabei werden alle Perspektiven beleuchtet, die Beweggründe aller Beteiligten nachvollziehbar – und somit die ganze Tragweite von etwas deutlich, das man aus den Nachrichten seit Jahren kennt, ohne sich vermutlich jemals darüber Gedanken gemacht zu haben, was es für die Betroffenen bedeutet.


A Serious Man
Da meine Liebe für die Coen-Brüder über die Jahre mehr und mehr abgekühlt ist, ist mir dieses Juwel im Kino durch die Lappen gegangen. Dabei ist "A Serious Man" Coen-Brüder in Reinform. Düsterer, lakonischer Humor, schräge und oft wenig sympathische Typen in der Provinz und eine Hauptfigur, für die alles schiefgeht. Jerry Lundegaard lässt grüßen. Wobei hier an sich die biblische Hiob-Geschichte erzählt wird, aus Religionslehrersicht durchaus ernstzunehmend, aber zugleich als Fest für den Coen-Brüder-Freund. Ich hatte wirklich sehr viel Spaß.


Höhere Gewalt
Ein Familienvater ruiniert seine Ehe, als er im Moment einer scheinbaren Lawinenkatastrophe nicht zuerst an seine Familie denkt, sondern an sich selbst. Interessante Prämisse, die in der Geschichte zum Glück zunehmend skurril durchgespielt wird, so dass bis zum Ende keine Langeweile aufkommt.


Side Effects
Steven Soderbergh kann's noch. Es beginnt wie eine Satire auf den Medikamentenwahn unserer Zeit, in der es für jeden stressbedingten Tick ein Mittelchen gibt, und wendet sich dann zu einem Mystery-Thriller im Hitchcock-Stil. Spannende, gehobene Unterhaltung für Erwachsene mit exzellenten Darstellern.



Wiedersehen machte Freude:

El Cuerpo - The Body




Mörderland – La Isla Minima





Fanden alle super, habe ich endlich nachgeholt und war sehr begeistert:

Searching for Sugarman




Prisoners




Spotlight




Rush




Audition


Und dann gab es ja auch noch das Fantasy Filmfest, doch dazu beim nächsten Mal mehr.