Mittwoch, 16. Mai 2012

Wo der Bär tanzt

So war's bei Karl Hlamkin & The Inflammable Orchester im Bett in Frankfurt

Partystimmung im Frankfurter „Bett“. Karl Hlamkin und sein „Inflammable Orchester“ bestätigen das Klischee, dass Russen feiern können. Dabei sieht es zu Beginn des Konzerts gar nicht danach aus. Gerade einmal etwa 15 Zuschauer haben sich eingefunden, um die Mischung aus Ska, Balkan- und Latinorythmen unter Vorsitz des Herrn Hlamkin zu hören. Doch das Publikum wächst im Laufe des Konzerts – man hatte wohl nicht mit pünktlichem Beginn gerechnet – und damit auch die Tanz- und Feierfreudigkeit im Saal. Auf der Bühne heizt der Meister im Wechsel mit kehligem Sprechgesang, den er durch abgehackte Gesten visuell unterstützt, und exzellentem Schlagzeugspiel ein. Umrahmt wird er von einer sechsköpfigen Band, aus der besonders die beiden charismatischen Saxophonisten und der unaufdringlich, aber enorm effektiv spielende Gitarrist herausragen. Das Tempo ist hoch, die Musik tanzbar, die Zwischenansagen, abgesehen von einem sporadischen „ladies a-hand gentlemens“, komplett auf Russisch. Entsprechend enthusiastisch reagiert das Publikum. Männer im besten Alter schlenkern enthemmt ihre Gliedmaßen, zwei russische Damen übernehmem vor der Bühne die Führung und schwingen lassoartig ihre Halstücher. Am Ende fliegt Damenunterwäsche auf die Bühne, die der Meister mit dankbarer Geste in Empfang nimmt, um sie gleich darauf mit nonchalantem Lächeln zurück zu werfen. Tosender Beifall, mehrere Zugaben und viele glückliche Gesichter. Spasibo!  

Für den Eindruck, dieses Live-Video. Die Posaune war gestern abend ein Bass Saxophon. Außerdem gab es einen Akkordeonspieler, dessen Instrument aber leider zu leise abgemischt war, so dass man es nur in Solopassagen richtig wahrnahm. Ansonsten beachte man die ausgefeilte Gestik des Sängers:

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