So war's bei Stabil Elite im Hafen 2 in Offenbach
Wie war das mit den Referenzen? Kraftwerk?
Rheingold? DAF? Naja, da sind schon immer mal wieder diese Elemente; die
flächigen Keyboard- und Synthesizer-Sounds, die griffigen Texte („Alles, was
ich anfass’, wird sofort zu Gold“), das eckige Tanzen. Doch werden die beiden
Frontmänner an den Tasten, auf die diese Referenzen am ehesten zutreffen, an
diesem Abend im Hafen 2 von einer klassischen Bandbesetzung aus Gitarre, Bass
und Schlagzeug umrahmt, die aus dem Retro-Elektro-Konzert einen
Gemischtwarenladen der Stile machen. Mir fällt als erstes Krautrock ein, mein
Begleiter vermeint ein Duran-Duran-Gitarrenriff zu erkennen, und das Styling
des Gitarristen mit roter Hose und Hut lässt ihn aussehen wie ein Bandmitglied
von „Men At Work“. Anything goes also. Und so wechseln ellenlange Instrumentalnummern, die dann aber doch
enden, wenn sie mal an Fahrt aufgenommen haben, und viel zu kurze
Elektro-Parolen-Pop-Stücke, und je länger das Konzert dauert, desto mehr wundert man
sich, wohin Stabil Elite eigentlich wollen. Nichts gegen Ekletizismus,
aber da kann ich mir auch ein Mixtape mit den Originalen machen. Die Bronzemedaille
gibt’s für „Gold“ und „Wir kommen aus“, Stücke, die echte Hits sind, und für
die Hoffnung, dass diese nichtsdestotrotz vielversprechende Band noch stärker zu
ihrem Stil findet.
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