Sonntag, 13. Mai 2012

Gold, Silber, doch nur Bronze

So war's bei Stabil Elite im Hafen 2 in Offenbach

Wie war das mit den Referenzen? Kraftwerk? Rheingold? DAF? Naja, da sind schon immer mal wieder diese Elemente; die flächigen Keyboard- und Synthesizer-Sounds, die griffigen Texte („Alles, was ich anfass’, wird sofort zu Gold“), das eckige Tanzen. Doch werden die beiden Frontmänner an den Tasten, auf die diese Referenzen am ehesten zutreffen, an diesem Abend im Hafen 2 von einer klassischen Bandbesetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug umrahmt, die aus dem Retro-Elektro-Konzert einen Gemischtwarenladen der Stile machen. Mir fällt als erstes Krautrock ein, mein Begleiter vermeint ein Duran-Duran-Gitarrenriff zu erkennen, und das Styling des Gitarristen mit roter Hose und Hut lässt ihn aussehen wie ein Bandmitglied von „Men At Work“. Anything goes also. Und so wechseln ellenlange Instrumentalnummern, die dann aber doch enden, wenn sie mal an Fahrt aufgenommen haben, und viel zu kurze Elektro-Parolen-Pop-Stücke, und je länger das Konzert dauert, desto mehr wundert man sich, wohin Stabil Elite eigentlich wollen. Nichts gegen Ekletizismus, aber da kann ich mir auch ein Mixtape mit den Originalen machen. Die Bronzemedaille gibt’s für „Gold“ und „Wir kommen aus“, Stücke, die echte Hits sind, und für die Hoffnung, dass diese nichtsdestotrotz vielversprechende Band noch stärker zu ihrem Stil findet. 


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