Sonntag, 4. Oktober 2009

Da sind wir Helden

The Rakes beehren Pontypool, West-Germany

Ja, ja, ja! So muss das sein. Eine Stunde spielen und gerade mal eine Zugabe hinterher. Die Kommunikation mit dem Publikum beschränkt sich auf ein manchmal recht ironisch wirkendes „Thank You“. Und trotzdem glücklich, glücklich, glücklich. Hier geht`s halt um Musik(, auch wenn dir das nicht liegt).
Und The Rakes sind eben nicht die Sportfreunde Stiller, die ihre Konzerte durch gemütvolle Schwänke und Mutterwitz zu echten Gemeinschaftserlebnissen machen, besonders, wenn sie „Vierunnpfümpfzick“ (Julius Dillmann) spielen... Oder Sir Toby, die Vorband der Rakes, die wohl am lokalen Entega-Newcomer-Wettbewerb teilgenommen hat, und bei der Erwähnung des Namens Entega herumulkt, das wäre jetzt aber „krasse Scheichwerbung“ gewesen. Ja, spitze. That’s Entertainment.
Das Konzept der Rakes ist ein britisches. Straff, knapp, druckvoll. Keine Pausen zwischen den Songs (ach was, Hits, Hits, Hits, muss es heißen) und ein stetes Crescendo mit nur wenigen Verschnaufpausen bis zu „The World Was A Mess, But His Hair Was Perfect“. „Strasbourg“ gibt’s als Nachschlag, und wer entgeistert auf die Uhr schaut, hat einfach nichts begriffen.
Thanks for coming, sage ich da stellvertretend für die anderen 30 begeisterten Zuhörer und Abgeher. Und es war so – jawohl, ich schreib’s auch wenn ich das Wort sonst im Schriftgebrauch meide – GEIL, dass die anderen 100 Scheintoten und die 20 Rhein-Main-Egomanen, eine besondere Spezies von Konzertgängern, die sich vor allem im Raum Frankfurt / Darmstadt findet, und die sich dadurch auszeichnet, dass sie sich bei Konzertveranstaltungen zu Beginn des ersten Songs in die vorderen Reihen drängt, um dort lauthals und ausdauernd Ereignisse aus ihrem Langweilerleben gegen die Musik der Band anzugröhlen, ... äh...wo war ich... also diese anderen haben nicht weiter gestört.
It was nineteeneightynine, nineteeneightynine nineteeneightynine nineteeneightynine, lalalalalala, lalalalalalalala, …

The Rakes - 1989 - Dir Steve Glashier 2009 from Steve Glashier on Vimeo.

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